Kind hat Krampfadern!
Experten sagen voraus: Die zukünftige Erwachsenengeneration wird es verstärkt mit Herz-Kreislauf- und Venenerkrankungen zu tun bekommen. Übergewicht im Kindesalter und abnehmende Fitness sind ernste Signale. Deshalb gilt: Heute Sport, statt morgen Spätfolgen. Studien der letzten Jahre zeigen auf, dass jugendliche Erwachsene häufiger als zunächst angenommen unter ausgeprägten Krampfadern und schlecht funktionierenden Venenklappen leiden. Ultraschall-Doppler-Untersuchungen zeigten, dass viele der Zwölf- bis Vierzehnjährigen eine beginnende Venenschwäche aufweisen. Die Zahl der betroffenen Sechzehn- bis Achtzehnjährigen ist sogar noch höher. Tendenz steigend!
Teilweise spielt dabei die erbliche Vorbelastung eine Rolle. Als Hauptursachen gelten jedoch Bewegungsmangel und eine zu fettreiche Ernährung. Anstatt auf Bäume zu klettern, bewegen die Kinder und Jugendlichen von heute leider viel zu häufig nur noch den Finger für die Fernbedienung. Vor dem Fernseher und dem PC werden die Erwachsenen von morgen so zunehmend zu dicklichen Bewegungsmuffeln.
Gesundheit macht Spass
Eine wesentliche Voraussetzung, Übergewicht und Durchblutungsstörungen vorzubeugen, ist bei Kindern und Jugendlichen Bewegung. Und zwar so früh wie möglich. Wer als Kind bereits zu dick ist, wird in der Pubertät Probleme haben, Gewicht zu reduzieren. Aber: "Gesundheit muss Spaß machen" lautet die Devise der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Wer Kinder für gutes Essen und Bewegung begeistern will, sollte deshalb zwingend auf den erhobenen Zeigefinger verzichten.
Aber was tun, wenn Kinder Äpfel, Gemüse und Vollkornbrot stehen lassen und stattdessen lieber zu Cola, Schokolade und Hamburgern greifen? Da hilft nur eins: Eltern müssen sich Zeit für gesunde Ernährung nehmen und mit gutem Beispiel vorangehen. Nehmen Sie Ihre Kinder z. B. mit zum Einkaufen und lassen Sie sie in der Küche mit anpacken. Es muss keiner auf Pasta oder Pizza verzichten. Wichtig ist nur, keine Fertigprodukte zu verwenden, sondern mit frischen Zutaten zu kochen. Verwenden Sie für die Pasta-Soße nicht einfach nur Tomaten, sondern auch reichlich Gemüse, z. B. Zucchini, Paprika und Möhren. So schmeckt es den Kindern und Sie enthalten gleichzeitig wichtige Vitamine und Mineralstoffe.
Und wer als Vater oder Mutter nach getaner Arbeit als erstes auf die Couch ins Feierabend-Koma fällt, darf sich nicht wundern, wenn die Kinder vor Rechner oder Fernseher verharren. Denn: Halten Mütter und Väter sich fit, haben sie meist sportliche Kinder. Gemeinsame Radtouren, Spaziergänge, Inline-Skaten und Ballspiele machen nicht nur Spass, sondern lassen die Pfunde schmelzen und sorgen für eine bessere Durchblutung. Lieber mal einen Familienausflug ins Schwimmbad, statt zum Imbiss machen und nach einer aufregenden Wasserschlacht schmeckt die (selbst belegte) Pizza dann noch viel besser.
Achten Sie auf erste Anzeichen eines Venenleidens
Sollten Sie bei Ihren Kindern erste Anzeichen wie Schwellungen, Schmerzen oder ein Spannungsgefühl in den Beinen oder bereits blau-rote Verästelungen bzw. hervortretende Adern entdecken, sollte unbedingt ein Venenspezialist (Phlebologe) aufgesucht werden, denn Krampfadern verschwinden nicht von alleine und können langfristig schwere Folgeschäden, wie eine Thrombose, Lungenembolie oder offene Beine mit sich bringen.
Auch die Krankenkassen bieten Unterstützung. Die ärztliche Untersuchung und Behandlung der Venen ist medizinisch notwendig und wird von den Krankenkassen übernommen. Das Ziel: Bereits jetzt eine Früherkennung von Krankheiten. Spätfolgen haben dann keine Chance.