Die Video-Dokumentation mit Epi-Lumineszenz-Untersuchung stellt die modernste Art der Hautkrebsvorsorge dar.

Hautkrebsvorsorge

Hautkrebserkrankungen nehmen weltweit zu. Eine Studie der Münchner Universitätsklinik zeigt, dass sich die Anzahl an gefürchteten Melanomerkrankungen (Melanom = schwarzer Hautkrebs) vom Jahre 1970 bis zum Jahre 2000 verzehnfacht haben. Auch weniger aggressive Hautkrebse wie z. B. das Basaliom oder das Spinaliom sind deutlich im Vormarsch.

Häufige und intensive Sonnenbäder, erhöhte UV-Bestrahlungen und weitere Umwelteinflüsse sind grösstenteils dafür verantwortlich.

Basaliome (weisser Hautkrebs) und Spinaliome (Stachelzellkrebs) kommen sehr viel häufiger vor als das Melanom. Sie sind zwar nicht so gefährlich wie der schwarze Hautkrebs (da sie beinahe nie Metastasen bilden), sollten jedoch genauso frühst möglich diagnostiziert und behandelt werden. Die Haut zeigt uns als einziges Organ sehr früh bösartige Veränderungen und macht uns so das rasche und rechtzeitige Handeln möglich.


Die Hautkrebsvorsorge hat verschiedene Ansatzpunkte:

  • Erkennung von Hautveränderungen im frühsten Stadium, vor der Krebsentstehung
  • Früherkennung von bösartigen Hautveränderungen und Ermöglichung der unmittelbaren Therapie-Einleitung
  • Vermeidung von unnötigen Hautoperationen durch sichere Diagnosestellung (harmlose Hautveränderungen können so grösstenteils auch belassen werden)


Können Hautveränderungen durch Eingriffe bösartig werden

Viele Patienten fürchten sich davor, eine Hautveränderung untersuchen oder operieren zu lassen, da sie denken, gerade dadurch werde die Bösartigkeit hervorgerufen. Diese Einstellung stammt noch aus früheren Zeiten, in denen man Hautkrebs oft zu spät diagnostiziert und behandelt hat, und die Patienten vermehrt kurze Zeit nach der Operation dem Krebs erlegen sind. Der schlimme Verlauf mit dem tragischen Ende ist jedoch nicht auf die Operation oder die Untersuchung zurückzuführen, sondern auf die viel zu späte, oft erst im Endstadium durchgeführte Operation. Wird heute ein schwarzer Hautkrebs früh entdeckt und operativ entfernt, ergeben sich nahe zu 100%ige Heilungschancen. Die Operation an sich verändert am Stadium des Krebses nichts und löst auch keine Metastasen (Tochtergeschwulste) aus.


Ablauf der Vorsorgeuntersuchung

Als erstes wir Ihr Dermatologe die ganze Haut nach Hautflecken absuchen. Dazu verwendet er eine Lupe mit einer ca. 10-fachen Vergrösserung und polarisiertem Licht. Nach dieser übersichtlichen Inspektion wird er alle auffälligen Hautflecken mit dem Auflichtungsmikroskop untersuchen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Lupe, die eine 10-50-fache Vergrösserung, ebenfalls mit polarisiertem Licht, ermöglicht. Diese ist nötig, um die Struktur des Pigmentmales zu beurteilen. Ein erfahrender Facharzt kann mit diesen Methoden mit 80-90%iger Sicherheit beurteilen, ob das Pigmentmal gut- oder bösartig ist.


Die Video-Auflichtmikroskopie, Computerdokumentation und Epi-Luminescenz

Seit neustem benützt der Facharzt bei der Hautkrebsvorsorgeuntersuchung moderne Video-Auflichtmikroskope mit Epi-Luminescenz und Computerdokumentation. Diese ermöglichen mit Hilfe des Computers und der Videokamera eine Bearbeitung des Bildes (Vergrösserung, Ausmessung) sowie eine detaillierte Analyse des Hautbefundes direkt am Computer. Sie können auf dem Bildschirm das vergrösserte Foto Ihres Pigmentmales betrachten und mit Ihrem Arzt besprechen.

Ebenso wird das Bild elektronisch abgespeichert und kann bei einer nächsten Kontrolle mit den aktuellen Bildern verglichen werden.


Vorteile der computergestützten Video-Dokumentation mit Epi-Luminescenz

  • Durch die stufenlose Vergrösserung bessere Unterscheidung zwischen Gut- und Bösartigkeit
  • Früheres Erkennen von bösartigen Veränderungen durch exakte Vergleichsaufnahmen
  • Vermeiden von unnötigen Operationen durch einfachere Unterscheidung zwischen Gut- oder Bösartigkeit
  • Ermöglicht eine verbesserte Aufklärung des Patienten, da die Befunde direkt am Bildschirm eingesehen und besprochen werden können
  • Bessere Operationsplanung für den Arzt, da die Randzonen sehr detailliert zu sehen sind
  • Besitzt ein computergestütztes Hilfeprogramm zur Diagnosefindung.


Behandlungsablauf

In der Regel werden verdächtige Hautveränderungen in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) schmerzlos ambulant entfernt. Die entfernte Hautprobe wird dann in einem histologischen Labor unter dem Mikroskop feingeweblich untersucht. Bestätigt sich hierbei der bösartige Befund, wird folgendermassen vorgegangen:

  • Eventuell wird an der exzidierten Stelle noch einmal nachgeschnitten um einen Sicherheitsabstand im gesunden Gewebe zu garantieren.
  • Weitere verdächtige Muttermale werden entfernt
  • Intensive Sonnenbestrahlungen, besonders Sonnenbrände, sollen vermieden werden.
  • Halb- bis ganzjährliche Vorsorgeuntersuchungen durch den Facharzt vornehmen lassen
  • Monatliche Selbstkontrolle der Muttermale nach den ABCDE-Regeln
  • Sofortige Terminvereinbarung bei Ihrem Dermatologen, wenn sich ein Muttermal sichtlich verändert hat oder neu entstanden ist

Wir beantworten Ihnen noch offen gebliebene Fragen gerne jederzeit persönlich in unseren Zentren für Venenerkrankungen, Dermatologie und Lasermedizin.


Dr. (VAK Moskau) med. Vadym Volpov

Facharzt FMH Dermatologie & Venerologie, Phlebologie SGP,
ästhetische Chirurgie (A), Lasermedizin SGML