Unter axillärer Hyperhidrose versteht man übermäßiges Schwitzen in beiden Achselhöhlen, das über das normale physiologische Maß hinausgeht. Die Achselhöhlen gehören zu den am häufigsten betroffenen Arealen. Handflächen, Fußsohlen und Gesicht können ebenfalls betroffen sein. Die Operation wird vom Facharzt für Dermatologie und Ästhetische Chirurgie durchgeführt und erfolgt in örtlicher Betäubung - sie dauert in der Regel ca. 45 Minuten.

Da die Schweißdrüsen in der menschlichen Haut in der oberflächlicheren Schicht, der Lederhaut lokalisiert sind, können diese bei der Schweißdrüsenentfernung direkt aus der Hautschicht abgesaugt und ohne größere Komplikationen entfernt werden. Es verbleiben lediglich zwei ca. 5 mm lange Schnitte in beiden Achselhöhlen. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt.

Schweißdrüsenentfernung und Hyperhidrose

Absaugung bei vermehrtem Schwitzen der Achselhöhlen bzw. Axilläre Liposuction.

Unter axillärer Hyperhidrose versteht man übermäßiges Schwitzen in beiden Achselhöhlen, dass über das normale physiologische Maß hinausgeht. Die Achselhöhlen gehören zu den am häufigsten betroffenen Arealen. Handflächen, Fußsohlen und Gesicht können ebenfalls betroffen sein. Die direkte Entfernung des Schweißdrüsengewebes durch Absaugung direkt unter der Haut stellt eine Therapieform dar bzw. ist ein probates therapeutisches Mittel beim vermehrten Schwitzen in den Achselhöhlen.

Facharzt dieser Operation: Facharzt Dermatologie und Ästhetische Chirurgie.

Häufigkeit pro Jahr: Genaue Statistiken über die Häufigkeit von Absaugungen bei vermehrtem Schwitzen der Achselhöhlen in der Schweiz sind nicht verfügbar.

Herkunft und Entwicklung: Absaugung von Fettgewebe ist eine Operationstechnik, die schon seit Jahren regelmäßig und erfolgreich durchgeführt wird. Es konnte gezeigt werden, dass mit speziellen Absaugkanülen nicht nur Fett, sondern auch Schweißdrüsengewebe effektiv mechanisch aus den Achselhöhlen entfernt werden kann, also tatsächlich eine „Hydradenosuction“ erfolgt. Diese Art der Absaugung wird ebenfalls schon seit Jahren durchgeführt.

Der Eingriff erfolgt in örtlicher Betäubung und dauert in der Regel ca. 45 Minuten. Es verbleiben lediglich zwei ca. 5 mm lange Schnitte in beiden Achselhöhlen. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt.

Kosten der Operation: Die reinen Operationskosten liegen bei 3500 CHF.

Schweißdrüsenentfernung / Hyperhidrose - Ursachen

Ursächlich sind bei der Hyperhidrose im Allgemeinen weder vergrößerte noch eine Zunahme von Schweißdrüsen. Es handelt sich hier um eine erhöhte Stimulation durch das sympathische, vegetative Nervensystem.

Symptome

Bei der sogenannten primären Hyperhidrose handelt es sich um vermehrtes Schwitzen ohne internistische Vorerkrankung bzw. Medikamenteneinnahme. Die sekundäre Hyperhidrose ist ein Symptom einer Grunderkrankung (Infektion, bösartige Erkrankung, Schilddrüsenüberfunktion, etc.) oder unerwünschte Begleiterscheinung bei bestimmter Medikamenteneinnahme (Parasympathomimetika, Glukokortikoide, etc.).

Schweidrüsenentfernung / Hyperhidrose - Diagnose und Differenzialdiagnose

Nach Ausschluss von Grunderkrankungen (z.B. Entzündungen, bösartige Erkrankungen, Schilddrüsenüberfunktionen, etc.) oder Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Parasympathikomimetika, Glukokortikoide, etc.). kann von einer so genannten primären Hyperhidrose ausgegangen werden.

Schweißdrüsenentfernung / Hyperhidrose - Alternativen und Heilungschancen

Das Ziel: PatientInnen, die eine Absaugung der Achselhöhlen wünschen, erwarten hiervon eine deutliche Verbesserung des vermehrten Schwitzens.

Heilungschancen: Die Absaugung führt zu einer deutlichen Reduktion des Schwitzens. Das Schwitzen wird jedoch nicht gänzlich abgestellt, es verbleibt in der Regel ein normales Schwitzniveau.

Alternativen zur Operation: Weniger eingreifende Maßnahmen als die operative Therapie sind möglich. Neben der Verwendung von aluminiumhaltigen Deodorants und der Einnahme sogenannter anticholinerger Medikamente mit beträchtlichen Nebenwirkungen, kann auch Botulinumtoxin verwendet werden. Hierzu erfolgt in beiden Achselhöhlen das vielfache Einspritzen kleiner Mengen Botulinumtoxin, wodurch die Funktion der Schweißdrüsen gelähmt wird. Die Injektion mit Botulinumtoxin ist nicht schmerzhaft, muss regelmäßig (meist nach 11-12 Monaten) wiederholt werden. Der Vollständigkeit halber muss die endoskopische thorakale Sympathektomie genannt werden. Hier werden vom Lungenchirurgen Nerven im Brustkorb, die für die Regulierung der Schweißdrüsen verantwortlich sind, gezielt durchtrennt.

Entscheidung für die Schweißdrüsenentfernung: Liegt ein klarer Wunsch nach einer dauerhaften Reduktion des Schwitzens, so ist die Absaugung zu empfehlen.

Hyperhidrose - Risiken bei der Schweißdrüsenentfernung (Schweißdrüsenabsaugung)

Neben den allgemein bei Operationen möglichen Risiken (Blutung, Infektion, Wundheilungsstörungen) sind zum einen das Risiko des weiterhin bestehenden starken Schwitzens und das Auftreten von zeitweiligen Gefühlsstörungen im Bereich der Achselhöhlenhaut zu nennen. In sehr seltenen Fällen kann es zu teilweisem Absterben der abgesaugten Hautareale kommen, dieses Risiko ist aber bei adäquater Absaugtechnik zu vernachlässigen. Infolge der anatomischen Nähe wichtiger Nachbarstrukturen (Lunge, Nervenstränge, Blut- und Lymphgefäße) ist auch grundsätzlich deren versehentliche Verletzung durch die Absaugrohre möglich.

Narkoserisiken gibt es nicht, da der Eingriff in örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Zur Betäubung wird ein Gemisch aus Betäubungsmittel und Adrenalin eingespritzt, welches bei schweren Koronarerkrankungen problematisch sein kann.

Bei ästhetischen Operationen müssen der zu erwartende Vorteil und die Risiken des Eingriffs sorgfältig abgewogen werden. Aufgrund der Risikoarmut der Schweißdrüsenabsaugung kann diese nahezu vorbehaltlos durchgeführt werden, wenn der behandelnde Arzt die chirurgische Anatomie der Achsel gut kennt.

Vor der Operation - Der richtige Arzt und Vorbereitungen

Das Arzt-Patienten-Gespräch und die Wahl des richtigen Operateurs: Voraussetzung für eine qualifizierte und sichere Operation ist neben der formellen, operativen Facharztanerkennung eine Erfahrung in der wesentlichen Technik der Schweißdrüsenabsaugung. Die Absaugung ist bei mangelnder Kenntnis der Anatomie durchaus nicht ungefährlich, da durch die Achselhöhlen auch wichtige Nerven, Blut- und Lymphgefäße verlaufen und prinzipiell verletzt werden könnten. Die Grenzen der Erfolgsaussichten und Behandlungsalternativen müssen erläutert werden. Eine ausführliche Anamneseerhebung und eine klare Aufklärung sind wesentlicher Bestandteil des professionellen Arzt-Patienten-Kontakts.

Zunächst sollte man sich vergewissern, ob der Arzt Facharzt für Dermatologie oder Plastische Chirurgie ist, was eine mindestens sechsjährige Spezialausbildung voraussetzt. Er sollte nach der Facharztausbildung über mehrjährige Erfahrung in der operativen Dermatologie und ästhetischen Chirurgie verfügen.

Der Eingriff sollte in einer angemessen ausgestatteten Klinik oder Praxisklinik mit den Möglichkeiten der Überwachung und Notfallbehandlung erfolgen.

Informationen für den behandelnden Arzt: Wie bei jeder Operation muss der Arzt sorgfältig Vorerkrankungen (einschließlich seelischer), Voroperationen, Allergien und Medikamente erfragen. Blutverdünnende Medikamente (Aspirin, Marcumar) sollten vor dem Eingriff ggf. abgesetzt werden.

Tests und Voruntersuchungen: Es sind keine speziellen Voruntersuchungen für die ambulante Operation in örtlicher Betäubung erforderlich. Lediglich sollte ein Minor –Test für die Schweisdrüsenmarkierung durchgeführt werden. Bei einer Schweißdrüsenabsaugung sollte niemals eine Blutkonserve erforderlich sein, weshalb kein Grund für eine Eigenblutspende besteht.

Einzureichende Unterlagen: Vor einem ja nicht zwingend erforderlichen Eingriff muss eine besonders sorgfältige Aufklärung über die Behandlung, Alternativen, Folgen und mögliche Risiken und Komplikationen erfolgen. Dies darf nicht erst am Operationstag geschehen und ist durch ein vom Patient unterschriebenes Einwilligungsformular zu dokumentieren.

Zusätzlich sollten Sie dem Arzt alle verfügbaren Vorbefunde und ggf. einen Allergiepass vorlegen. Ein verantwortungsbewusster Arzt wird Ihnen im Allgemeinen vor der Konsultation vom Personal einen Fragbogen über Ihre Vorerkrankungen vorlegen.

Einnahme von Medikamenten: Hier erfolgt sorgfältiges Prüfen und Abwägen durch den Operateur, welches Medikament ggf. abgesetzt werden muss. In der Regel können bei der Schweissdrüsenabsaugung alle Medikamente weiterhin eingenommen werden.

Hinweise vor der Operation

Am Operationstag kommt man direkt in den Operationsbereich, wo nach dem Umkleiden eine Beruhigungstablette („Prämedikation“) gegeben und ein Venenkatheter gelegt wird. Die Zeit, die der Patient im OP verbringt liegt bei ca. eine Stunde. Nach einer Überwachungszeit von wenigen Stunden kann der Patient unter Begleitung nach Hause entlassen werden.

Wie vor jeder Operation sollte man sich vorher fit halten und in einem stabilen seelischen Zustand sein. In der Zeit vor der Operation sollte für eine gute, reinigende Hautpflege der Achselhöhlen gesorgt werden.

Wenn sich aufgrund des vermehrten Schwitzens eine Hautentzündung entwickelt, sollte die Operation auf den Zeitpunkt des Abheilens verschoben werden. Unmittelbar nach Beendigung der Absaugung wird ein Kompressionsverband angebracht, der für 3 Tage belassen wird. Blutergüsse sind für1-2 Wochen deutlich sichtbar.

Angstpatienten: Es ist völlig normal, dass man vor einer Operation ängstlich ist. Zunächst sollte man sich nicht zur Operation entscheiden, wenn man nicht von dem erwarteten Gewinn an Lebensqualität überzeugt ist. Im Zweifel sollte man ihn lieber ein weiteres Mal konsultieren. Um in der Nacht zuvor Schlaf zu bekommen, kann man durchaus den Arzt um eine Schlaftablette bitten. Eine gute Methode Stress abzubauen ist Sport.

Schweißdrüsenentfernung / Hyperhidrose - Die Operation (Teil 1)

Vorbereitung zur Operation: Bei Operationen in örtlicher Betäubung muss der Patient nicht nüchtern bleiben, Essen und Trinken sind also erlaubt. Eine Rasur der Achselhöhlen ist nicht zwingend erforderlich, jedoch empfehlenswert. Das abzusaugende Areal wird mit einer milden Desinfektionslösung gereinigt.

Betäubung: Nach vorheriger Gabe einer Beruhigungstablette erfolgt die Betäubung im Allgemeinen auf dem Operationstisch. Hierbei werden zunächst die Einstichstellen für die Absaugkanülen betäubt. Anschließend erfolgt über diese Zugänge die Betäubung des gesamten abzusaugenden Areals.

Dauer der Operation: Eine Schweißdrüsenabsaugung dauert etwa 45 Minuten.

Schweißdrüsenentfernung / Hyperhidrose - Die Operation (Teil 2)

Die Operation im Detail: Ein voll und gut ausgestatteter, die Sterilität gewährleistender Operationssaal ist erforderlich. Um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten, ist auch eine Ausstattung zur Notfallbehandlung und kontinuierlichen Kreislauf und Atmungsüberwachung erforderlich, ggf. auch über mehrere Stunden nach dem Eingriff.

Zunächst erfolgt das Einzeichnen des zu abzusaugenden Hautareals in beiden Achselhöhlen. Anschließend wird das Operationsgebiet mit einem sanften Desinfektionsmittel gereinigt. Nun folgt die Betäubung des Operationsgebietes. Hierfür wird an zwei Stellen am Oberarm jeweils wenige ml Betäubungsmittel mit einer Spritze eingebracht. Nach Einsetzen der Wirkung, erfolgt an diesen Stellen ein ca. 0,5cm langer Hautschnitt und hierüber dann das weitere Einbringen von Betäubungsmittel im abzusaugenden Hautareal.

Nachdem einige Minuten auf das Einsetzen der Betäubungswirkung gewartet wurde, erfolgt das Absaugen. Zunächst wird für einige Minuten im Unterhautfettgewebe abgesaugt. Dann folgt die oberflächliche Absaugung direkt unter der Haut zur gezielten Entfernung der Schweißdrüsen.

Abschließend wird eine dünne Silikondrainage eingelegt, die Wunde mit einer feinen Naht verschlossen und ein gut polsternder Verband angebracht.

Nach der Operation (Nachsorge und Rehabilitation)

Ergebnis: Schwellungen und Blutergüsse können individuell sehr unterschiedlich sein, sind aber in der Regel nur wenig ausgeprägt. Das Schwitzen wird nach der Operation nicht komplett aufgehoben sein, jedoch sollte sich eine spürbare Besserung einstellen.

Kontrolltermine: 2-3 Tage nach der Operation werden der Verband und die einliegende Drainagen entfernt. Danach reicht ein Pflasterverband. Die Hautnaht wird ca. 10 Tagen nach der Operation entfernt. Nach 3 Monaten erfolgt dann die Abschlussuntersuchung.

Einschränkungen nach der Operation: In den ersten zwei bis drei Tagen sind schwere körperliche Anstrengungen mit großer Bewegung der Arme zu vermeiden. Der Patient braucht keine fremde Hilfe.

Schmerzen und Narben nach der Operation: Patienten klagen wenig unter Schmerzen, da diese in den ersten postoperativen Tagen mit einfachen Schmerzmitteln gut zu behandeln sind. Es verbleiben zwei ca. 0,5cm lange Narben.

Medikamente nach der Operation: Eine spezifische Medikamenteneinnahme besteht nicht.

Rehabilitation / Physiotherapie: Eine Reha-Maßnahme ist nicht notwendig.

Dauer der Abheilung: Spätestens nach zwei Wochen sollte man in der Lage sein, weitgehend allen körperlichen Aktivitäten einschließlich Sport nachzugehen.

Hinweis für ein optimales Operationsergebnis: Schon um sich selbst sicherer zu fühlen, sollte der Patient die Empfehlungen zur Nachbehandlung befolgen und die Kontrolltermine wahrnehmen. Sollten in den ersten Tagen insbesondere einseitig verstärkende Schmerzen auftreten, ist der Arzt zu kontaktieren, da ein stärkerer Bluterguss oder eine Infektion vorliegen kann. Es ist auch davon abzuraten, schon nach wenigen Tagen aus dem Umfeld des Chirurgen abzureisen.


Dr. (VAK Moskau) med. Vadym Volpov

Facharzt FMH Dermatologie & Venerologie, Phlebologie SGP,
ästhetische Chirurgie (A), Lasermedizin SGML