Bei absichtlichem oder unabsichtlichem Einbringen von Farbpigmenten in die Haut entsteht eine Tätowierung. Es gibt verschiedene Arten von Tätowierungen:
- Traumatische Tätowierung nach einem Trauma oder einer Verletzung z. B. durch eine Explosion von Schwarzpulver.
- Kosmetische Tätowierungen, z. B. als Ersatz bei Haarausfall oder Verlust der Augenbrauen.
- Medizinische Tätowierungen, z. B. nach Brustwarzenentfernung zum Kaschieren.
- Amateur-Tätowierungen
- Tätowierungen, die von Profitätowierern gemacht wurden. Dazu gehören: Dauertattoos und keine Permanenttattoos (Henna-Tattoo, Bio-Tattoo, Temptoos). Ebenfalls werden Permanent-Make-Ups von Profitätowierern gemacht.
Bei der Entfernung von Tattoos oder Pigmentflecken mittels Laser spielt es für den Dermatologen keine Rolle, ob es sich um ein biologisches Pigment (Altersflecken) oder künstliches Pigment (Tattoo, Permanent-Make-Up) handelt.
Vorübergehende Tattoos, so genannte selbst auflösende Tattoos sind in der Tat ein falsches und unbegründetes Versprechen. Bei diesen Tätowierungen wird die Tattoo-Farbe ganz oberflächlich platziert mit der Hoffnung, durch die natürliche Hauterneuerung mit der Zeit ein Herauswachsen und Verblassen nach oben zu erzielen. Dies funktioniert nicht in allen Fällen.
Es gibt keine wirklich selbst auflösenden Farben, unabhängig davon, ob es sich um ein biologisches oder künstliches Pigment handelt. Dafür sprechen Zahlen von Patienten, die sich Permanent-Make-Up oder Temptoos mit Laser entfernen lassen.
In den 90er Jahren nahm die Anzahl der Menschen mit Tattoos zu. Was früher als verpönt angesehen wurde und als Körperschmuck von Seeleuten, Fremdenlegionären oder Bauarbeitern galt, wurde zum Modetrend. Gezeigt von Stars wie Johnny Depp, Eminem, Mike Tyson, David Beckham, Pamela Anderson, Julia Roberts und vielen mehr, wurden sie zum modernen und gern angesehnen Körperschmuck jung gebliebener und trendiger Menschen aller Altersklassen. Ca. 23 % aller Schweizer zwischen dem 16. und 29. Lebensjahr besitzt ein Tattoo, jeder 3. Jugendliche möchte sich tätowieren lassen.
Doch ist es leider so, dass sich Modetrends ändern und für viele Personen passt dieser Körperschmuck nicht mehr zum Lebensstil oder zum Beruf. Dies kann passieren bei Schauspielern, die in anderen Filmen spielen oder bei einer jungen Frau, die Flugbegleiterin werden möchte. Bei einigen entsteht der Wunsch auf die Entfernung von Jugendsünden, die nicht mehr zum Status passen oder im einfachen Fall ist die Tätowierung unschön und unprofessionell gemacht worden.
Bei jedem Menschen sind braune oder praktisch schwarze Hautveränderungen zu finden. In den meisten Fällen handelt es sich um Sonnenwarzen, Altersflecken, Muttermale, Nävi. Da solche Flecken im Alter zunehmen, vor allem im Gesicht und an den Handrücken, wünschen viele Patienten die oben genannten Hautveränderungen entfernen zu lassen. Die Laser, mit denen der Hautarzt (Dermatologe) Tattoos entfernt, können auch bei gutartigen Hautveränderungen angewendet werden. Dabei ist ganz wichtig: Vor jeder Laserbehandlung von dunklen Hautflecken muss ein Dermatologe bestätigen, dass es sich um eine harmlose, nicht gefährliche Pigmentveränderung handelt.
Lassen Sie sich niemals von einer Kosmetikerin, einem Tätowierer oder sonstigen Laien einen dunklen Fleck lasern, der nicht vom Facharzt für Hautkrankheiten (Dermatologe) zuvor begutachtet wurde. Bestimmte Hautflecken dürfen keinesfalls mit dem Laser entfernt werden, sondern müssen herausoperiert werden - sonst droht Hautkrebs (Melanom)!
Tattoo-Entfernungsmöglichkeiten
Lasertherapie
Die Lasertherapie wird als Methode der Wahl für die Tattooentfernung anerkannt. Dermatologen wenden diverse Lasersysteme wie den gütegeschalteten (Q-Switch) Laser: ND-YAG, Rubin, Alexandrit, KTP Langgepulster Erbium-YAG und CO2-Laser. Blitzlampen (sind keine Laser, werden aber oft als „Lasergerät“ beworben) werden ab und zu auch dafür eingesetzt. Alle Laser arbeiten sauber, sicher und relativ schmerzarm.
Cover-Up
Dabei werden die alten Tattoos, bzw. Teile von alten Tattoos erneut übertätowiert, überarbeitet oder in ein anderes Tattoo eingebunden. Das kann aber auch mit Laserbehandlung kombiniert werden, wenn ein Teil des alten Tattoos mit dem Laser entfernt wird und der Rest übertätowiert wird.
Diathermie
Bei diesem Verfahren werden hoch frequente Ströme angewendet, die durch die Haut und die Farbpigmente geleitet werden. Dabei wandelt sich die Stromenergie in Wärme um. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Verbrennung der oberen Hautschicht mit hoch frequentem Strom. Bei der Heilung nach der Behandlung werden die toten Hautzellen und Pigmente zur Oberfläche abgestossen. Darunter wächst gesunde Haut nach. Bei unprofessioneller Anwendung kommt es oft zur Narbenbildung und zu Infektionen, diese sind gut vergleichbar mit der Entfernung von Tätowierungen mit offener Flamme. Es gibt aber auch Vorteile, z. B. sprechen alle Farben der Tätowierung auf die Diathermie an. Zu den Nachteilen dieser Methode gehören ein höheres Narbenrisiko und Infektionen, weiterhin ist sie sehr schmerzhaft.
Waterjet-Cutting
Dies ist eine relativ neue Methode, die selten in einigen Kliniken unter Vollnarkose angewendet wird. Man benutzt einen fein eingestellten „scharfen“ Wasserstrahl wie ein Messer und spült die Tätowierung aus der Haut aus. Zu den Vorteilen gehören das Ansprechen auf alle Farben und die Möglichkeit der Behandlung von sehr grossen Tattoos. Als Nachteil zeigen sich eine ausgeprägte Narbenbildung sowie höhere Kosten.
Exzision
Die operative Entfernung wird bei kleineren Tätowierungen, wenn der Laser nicht zur Verfügung steht, angewendet. Es ist eine Operation, die natürlich mit einer grösseren oder kleineren Narbenbildung verbunden ist. Dabei werden verschiedene Defektverschluss-Techniken aus der Dermato-Chirurgie angewendet. Dazu gehören Hautverschiebeplastiken, Hauttransplantate oder Hautverpflanzungen. Natürlich wird das Tattoo bei dieser Methode in einer Sitzung komplett entfernt.
Dermabrasio
Diese Möglichkeit ist bereits gut etabliert und wurde früher, vor der Zeit des Lasers, in dermatologischen Kliniken oft angewendet. Es handelt sich um einen chirurgischen Eingriff, der in der Regel in Vollnarkose durchgeführt wird, er soll aber von einer kosmetischen Mikrodermabrasion vollständig abgegrenzt werden. Bei dieser Methode ist ebenfalls ein erhöhtes Narbenrisiko und eine mögliche unvollständige Entfernung zu erwarten. Dermabrasio wird hauptsächlich bei Schmutztätowierungen und nicht bei normalen Tattoos angewendet. Es ist eine sehr gründliche Methode.
Laserabtragung mit dem Erbium-YAG oder CO2-Laser
Die CO2- und Erbium-YAG-Laser haben sich in der operativen und ästhetischen Dermatologie seit Jahren gut etabliert. Mit diesen Systemen kann man verschiedene Hautveränderungen wie Warzen, gutartige Pigmenttumore, Falten, Pigmentflecken sowie Tattoos entfernen. Diese Systeme sind vom Prinzip her sehr ähnlich und unterscheiden sich mehr oder weniger durch die Wellenlängen. Beide sind auf Wasser als Chromophor im Gewebe gerichtet. Der Laser arbeitet ganz präzise und trägt die oberflächlichen Hautschichten ab. Dieser Eingriff erfolgt blutungsfrei. Deswegen werden die oben genannten Lasersysteme oft bei der Faltenbehandlung angewendet. Bei der Tattoobehandlung mit dem Erbium-YAG oder CO2-Laser werden die gefärbten Hautschichten mit dem Laserstrahl verdampft ohne grössere Temperaturbelastung. Im Unterschied zu den klassischen „Tattoo-Lasern“ werden bei diesen Systemen auch die oberen Hautschichten, die auf den gefärbten liegen, abgetragen.
Die klassischen „Tattoo-Laser“ wie Q-Switch Rubin- oder ND-YAG-Laser beschädigen die oberen Hautschichten nicht und reduzieren damit das Narbenrisiko. Die Arbeit mit dem Erbium-YAG oder CO2- Laser ist viel präziser und sicherer als mit Schleifgeräten (Dermabrasio) oder Chemikalien. Diese Art der Tattooentfernung sollte nicht bei der Entfernung der klassichen Tattoos angewendet werden. Sie ist nicht mit den klassischen Laser für die selektive Photothermolyse zu verwechseln. Die Narbengefahr bei CO2- und Erbium-YAG-Lasern ist erhöht.
Tattoo-Erase, Kataderm, Rejuvi
In der letzten Zeit kommen zwecks Tattoo-Entfernung immer wieder neue Verfahren auf den Markt, die auf ähnlichen Prinzipien basieren. Wie bei dem Tätowieren werden mit Hilfe von Nadeln, Luft, und anderen Substanzen spezielle Chemikalien in die Haut eingebracht, (gespritzt, gestochen oder eingeschossen). Es handelt sich meistens um Säuren oder Enzyme. Diese Substanzen lösen in der Haut eine Entzündung aus mit einer Wundbildung. Über diese Wunde scheidet der Körper Wundsekret incl. Pigment aus. In der Fachsprache nennet man das trans epidermal pigment release: TEPR. Diese Verfahren werden oft als die beste Lösung angepriesen und beworben. Allerdings kommt in der Tat keine dieser Methoden auch nur annähernd an die Wirksamkeit und Sicherheit einer Laserbehandlung. Das Nebenwirkungsprofil ist breit und umfasst eine unvollständige Entfernung des Tattoos, Narbenbildung, Wundheilungsstörungen, Pigmentstörungen, Entzündungen oder Schattenbildungen. Die Abheilungsdauer beträgt bei der TEPR 4 – 12 Wochen, was mehrfach länger ist als bei Laserbehandlungen. Man benötigt ebenfalls viel mehr Sitzungen.
Alternativen der Tattooentfernung
Die Medizingeschichte kennt viele Versuche und bis vor einigen Jahren keine zuverlässige Methode, das Pigment des Tattoos aus der Haut zu entfernen. Seit mehreren Jahrzehnten versuchen die Menschen die Tattoos mit chemischen Verfahren zu bekämpfen. Zum Beispiel wurde die Haut mit einer Mischung aus Knoblauchzehen und Kantharidin eingecremt, was zu einer massiven Entzündungsreaktion, stark und tief, führte, sodass das Tattoo selber zusammen mit der Haut vom Körper abgestossen wurde - man muss sich über die entstandenen Narben nicht mehr wundern. Einige Sträflinge, Seemänner, Soldaten, die sich als nicht schmerzempfindlich bezeichneten, haben sich die Tätowierungen abgekratzt oder heraus gebrannt. Dementsprechende Narben wurden als Zeichen von Mut, Schmerzunempfindlichkeit und Härte präsentiert.
Grundsätzlich ist von allen Selbstversuchen abzuraten: unnötige Schmerzen, hohe Infektionsgefahr und garantierte Narbenbildung sind bei allen unprofessionellen Entfernungen vorprogrammiert. Die Folgen einer Laien-Tattooentfernung können noch auffälliger, störender und unschöner sein als das ursprüngliche Tattoo.
Keine Garantie für eine vollständige Tattooentfernung
Wenn man vor der Tätowierung an eine spätere Entfernung des Tattoos denkt, sollte man sich nie tätowieren lassen. Die Tätowierung soll als ein lebenslanger Körperschmuck betrachtet werden. Es gibt keinen Laserspezialisten, der Ihnen eine Garantie über eine vollständige Tattooentfernung geben kann. Schwarze, blaue, grüne und rote Farben in Tattoos lassen sich am einfachsten entfernen. Aber auch sie können in einigen Fällen Probleme wie unvollständige Entfernung oder Farbumschläge bereiten. In der Werbung im Internet, auf Demobildern werden verständlicherweise nur die besten Ergebnisse präsentiert. Natürlich diskutieren die Experten nur in engen Kreisen über die Misserfolge und Probleme. Bei den neuen, professionellen Farbmischungen, die beim Tätowieren angewendet werden, kann man keine definitiven Vorhersagen über die Entfernung des Tattoos treffen. Dafür benötigt man eine Probebehandlung, die gratis angeboten werden sollte. Mit dieser kann man feststellen, wie die Farbe auf die Laserbehandlung reagiert. Generell ist festzustellen, dass sich dunklere Farben besser entfernen lassen als bunte und helle. Grundsätzlich soll man keine Garantie auf eine vollständige Tattooentfernung geben, wobei eine 95%ige Wahrscheinlichkeit der Entfernung in den meisten Fällen möglich ist. Ein höherer Titangehalt der Farbe oder eine erhöhte Pigmentdichte sowie eine zu tiefe Platzierung der Tattoofarbe in der Haut sind für Pigmentreste nach der Behandlung verantwortlich.
Tätowierungen und dunkle Hautflecken werden am besten mit dem gütegeschalteten Q-Switch Rubin-Laser oder dem ND-YAG-Laser behandelt
Diese beiden Lasersysteme sind erfahrungsgemäss am besten geeignet. Sie funktionieren auf dem Prinzip der selektiven Photothermolyse und sind gut für die Entfernung von dunkleren Hautflecken, Altersflecken usw. geeignet. Man liest oft in Prospekten und Werbespots verschiedener Laserhersteller, dass sie ein völlig neues oder viel besseres Ergebnis mit ihrem Gerät erzielt haben als z. B. das Gerät einer anderen Firma. Es handelt sich in den meisten Fällen um ein Marketinginstrument und meist um unbegründete Versprechungen. Bis heute gibt es in der Tat keine wesentlichen Unterschiede zwischen den gütegeschalteten Lasersystemen, wobei es sich in diesen Fällen um europäische oder amerikanische namhafte Hersteller mit eigener Forschung handelt, was man hingegen nicht über die chinesischen oder koreanischen Nachahmer sagen kann. Diese verkaufen ihre Geräte meistens an Laien ohne erforderliche Ausbildung und deutlich billiger.
Auf Grund der praktischen Erfahrung kann man behaupten, dass die roten und orangefarbenen Farbstoffe besser auf den ND-YAG-Laser und Farbstofflaser ansprechen. Schwarze und blaue Farben hingegen lassen sich am besten mit dem Rubinlaser beseitigen. Weisse Farbe lässt sich mit keinem Laser entfernen. Gelbe und violette Farben sollen in jedem einzelnen Fall probebehandelt werden.
Prinzip der Laserbehandlung
Laserstrahlen gehören zu den monochromen, energiereichen Lichtstrahlen, die auf bestimmtes Gewebe wie Pigmentpartikel, Zellgewebe, Haarwurzeln, Blutfarbstoff eingerichtet sind. Dabei kann das Gewebe erhitzt oder komplett zerstört werden. Auf Grund der Laserbezeichnung sieht man, welcher Stoff für die Erzeugung des Laserstrahls benutzt wird, z. B. CO2-Gas, Rubinkristall, Farbstoff. Im Prinzip liegt der wichtigste Unterschied bei der Wellenlänge des produzierten Lichtstrahls, was vom Erzeugungsstoff abhängig ist. Es wurden zahlreiche Laser-Systeme entwickelt, die je nach abgestrahltem Lichtspektrum verschiedene Aufgaben erfüllen können. Die Laser arbeiten mit ihren Strahlen praktisch narbenlos, deswegen ist diese Art der Behandlung besonders geeignet für Gesichtspartien, aber auch für andere Körperpartien. Das wichtigste ist, dass vor jeder Laserbehandlung die zu lasernde Haut oder das Hautmal von einem Dermatologen begutachtet wird, um sicherzustellen, dass es sich nicht um einen schwarzen Hautkrebs (Melanom) handelt.
Prinzip der Laser-Tattoo-Entfernung und der selektiven Photothermolyse
Bei der selektiven Photothermolyse werden die Farbpigmente in der Haut mit ultra kurzen Laserimpulsen behandelt. Meistens kann man nur zwei Lasertypen dafür anwenden, die den so genannten „gütegeschalteten“ oder „Q-Switch“-Modus enthalten. Dies sind der Rubinlaser und der ND-YAG-Laser. Der Rubin-Laser arbeitet mit einer Wellenlänge von 694 nm, der ND-Yag-Laser bei 532 und 1064 nm. Ohne diese oben genannten Modi kann man diese Laser nicht für die Tattooentfernung anwenden. Q-Switch bedeutet, dass das Laserlicht über den physikalisch langen Zeitraum von einigen tausendstel Sekunden “zusammengebündelt" wird und dann in einem "komprimierten" Lichtblitz auf die Haut geschossen wird. „Gütegeschaltet“ bedeutet, dass der Lichtblitz nur 4 – 40 Nanosekunden (Milliardstel Sekunden), je nach Laserart, dauert.
Dabei entsteht eine enorme Energieleistung, ca. 20 – 40 Megawatt. Es ist vergleichbar mit der Kraft von einer Lokomotive oder einem Schiff. Durch die enorm kurze Dauer des Laserlichtes bleibt die Haut unverletzt aber nicht die farbigen Pigmente des Tattoos oder des Altersflecks. Das Laserlicht erkennt selektiv die Farbstoffe von Tattoos und Altersflecken und wirkt auf das umgebende Gewebe nicht. Man spricht dabei von einem photomechanischen Effekt, bei dem die Lichtenergie das Pigment durch ihre Schockwelle mit Entstehung von kleinen Pigmentpartikeln zertrümmert. Diese kleinen Pigmentpartikel werden über die Blutbahn und das Lymphsystem in die Lymphknoten abtransportiert. In den Lymphknoten bleiben die Farbpigmente für uns unsichtbar bis zum Ende des Lebens. Das heisst für uns Dermatologen, dass bei bekannten Allergien auf Tattoofarbe keine selektiven Photothermolysen durchgeführt werden sollten. Sonst wird die allergische Reaktion von der Haut in die Lymphknoten verlagert.
Bei zahlreichen Pigmenten in der Haut, z.B. Tusche, Tattoofarben, Melanin-Pigment, Teer, Pulverschmauch, Kohle, Metalle, bei Tattoos, dunklen Hautflecken (Lentigines, Nävus Ota, Cafe au lait-Flecken; Nävus spilus, Becker-Nävus, Melasma, postentzündliche Hyperpigmentierungen) und Schmutz-Einsprengungen (z.B. durch Unfälle mit Feuerwerkskörpern), und nicht zuletzt bei Permanent-Make-Up ist eine Photothermolyse gut möglich.
Enthaarungslaser oder Blitzlampen-Geräte sollten nicht zur Tattoobehandlung verwendet werden, da ihre Lichtimpulse viel zu lang sind, was zu einem erhöhten Narbenrisiko führt.
Qualitätsunterschiede bei Profi- und Laientätowierungen
Bei Laientätowierungen werden die Farbpigmente mit einem spitzen Gegenstand von Hand in die Haut eingebracht. Dies führt zu einer unregelmässigen Verteilung der Farbpigmente in der Haut sowohl in die Tiefe wie auch in die Breite. Dabei werden meistens dunklere Pigmentpartikel, wie z. B. Tusche verwendet. Im Gegenteil dazu ist bei Profitätowierungen eine Regelmässigkeit der Stichtiefe, Stichdichte sowie der Pigmentmenge gegeben.
Tattoofarben
Die meist verwendeten schwarzen und dunkelblauen Tattoofarben bestehen aus Tinte. Die anderen Farben enthalten Kadmium, Chrom, Titan, Eisen und sogar Quecksilber. Früher wurden hauptsächlich anorganische Elemente verwendet wie: Titandioxid (weisse Farbe), Cadmiumsulfid (gelbe Farbe), Chromoxid (grüne Farbe), Cadmiumselenid (rote Farbe), Eisenoxid (schwarze Farbe). In der heutigen Zeit werden meistens industrielle, auf Azo-Verbindungen basierende Pigmente angewendet.
Tätowierer werben gerne mit „natürlichen“, „biologisch abbaubaren“ oder mit „besonders verträglichen“ Pigmenten. Ebenfalls greifen die Permanent-Make-Up-Anbieter auf solche Werbebegriffe zurück. In der Tat aber existieren gar keine „biologischen“ Farbstoffe für Tätowierungen oder Permanent-Make-Up. Allerdings sind in den letzten Jahren einige besonders allergieauslösende, schädliche Farbstoffe vom Markt genommen worden. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen existiert nach wie vor weltweit ein unübersichtliches Gemisch von Farbpigmenten in Tattoofarben. Diese Pigmente werden produziert von denselben Farbkonzernen und vor allem aus denselben Pigmenttöpfen, aus denen die Farben für Autos, Kleider, Möbel, stammen. Solche Pigmente ermöglichen natürlich ein brillantes und beständiges Tattoo. Diese Pigmente werden in Form von Pulver oder Emulsionen ohne Inhaltsangaben durch die Grosshändler an die Tätowierer vertrieben.
Zusätzlich zu den Farbstoffmischungen sind in den Farben auch die Zwischenprodukte des Herstellungsprozesses sowie Zusatzstoffe (Aufheller- Titandioxid) nachweisbar. Immer wieder werden Farben verwendet, die als „not for human use“ ausgeschildert sind. Der Einsatz von solchen Farben ist in Kosmetika verboten, werden sie aber in die Haut eingestochen, sind sie erlaubt. Bis vor kurzem enthielten Farbmischungen bis zu 50 verschiedene Pigmente, welche ganz unterschiedlich auf die Laserbehandlung reagierten. Heutzutage bietet der Markt bis zu 500 verschiedene Tattoofarben an. Einige dieser Farben wandern von sich aus in die Lymphknoten. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen stellte man fest, dass einige Tattoofarben bakteriell verschmutzt waren.
Zu den Hauptkomponenten von 30 untersuchten Tätowierungstinten gehörten Aluminium (87%), Titanium (67%), Kohlenstoff (67%). Auch mit den besten Absichten kann kein Tätowierer wissen, welche chemische Zusammensetzung das von ihm verwendete Pigment hat. Es kann sogar passieren, dass bei unterschiedlichen Sitzungen beim selben Tätowierer gleich aussehendes, aber chemisch komplett unterschiedliches Pigment in einem Tattoo verwendet wird. Das kann auch passieren, wenn das Pigment „zertifiziert“ ist, unabgängig davon, nach welcher Norm diese Zertifizierung ausgestellt wurde. Gleiches betrifft das Permanent-Make-Up.
Aus diesem Grund ist Ende 2006 ein neues Gesetz verabschiedet worden. Es regelt den Inhalt von Tattoo-Farben. Aufgrund zunehmender Probleme bei der Tattoo-Entfernung durch Laien wurde ausserdem festgelegt, dass nur noch medizinische Profis Laserentfernungen ausführen dürfen. Gleiche Regelung haben einige EU-Länder wie Deutschland von der Schweiz übernommen. Das heisst, die medizinisch bedenklichen Farbstoffe, wie z. B. Azofarbstoffe oder p-Phenylendiamin dürfen nicht mehr verwendet werden. Es ist zur Pflicht geworden, die Farbstoffe mit Inhaltsangaben, Herstellungs- und Einfuhrort zu kennzeichnen. Ein Anfang ist geschaffen, jedoch gibt es immer noch zahlreiche Lücken in den wissenschaftlichen Daten über die Unbedenklichkeit der Farbstoffe. Es wird demnächst eine Liste mit den Inhaltstoffen der Tätoofarben veröffentlicht, die uns die Unbedenklichkeit der Pigmente präsentiert.
Die bis heute fehlende Normierung von Tattoo-Pigment ist für die Laserentfernung besonders wichtig. Das unterschiedliche Verhalten von Pigmenten bei der Laseranwendung ermöglicht dem Dermatologen keine deutliche Vorhersage über die Schnelligkeit und den Erfolg der Behandlung.
Einige Pigmente können sich durch das Lasern so verändern, dass ein Farbumschlag entsteht.
Dies ist ein typisches und nicht seltenes Problem bei der Entfernung eines Permanent-Make-Ups. Die Pigmentfarbe des Augenbrauenstrichs oder der Lippenkontur ist manchmal nach dem Lasern nicht verschwunden, sondern nur in der Farbe verändert. Der vorher schwarze Lidstrich kann danach z.B. dunkelrot aussehen, die rote Lippenkontur kann dunkel werden.
Selbstverständlich handelt es sich dabei um Einzelfälle, wobei ein seriöser Laserspezialist seine Kunden auf diese Komplikationsmöglichkeit hinweisen sollte. Als neue Option kommen Tattoo-Tinten auf den Markt, die auf Nahrungsmittelfarbstoffen basieren. Sie werden in Liposome verkapselt und lassen sich meist in 1-2 Laserbehandlungen entfernen.
Warum entsteht ein Tattoo
Beim Tätowieren wird die Farbe (Pigmentmischung) in die Haut eingestochen. Dafür benutzen die Tattoo-Studios spezielle Geräte. Diese bestehen aus einem Farbcontainer, der mit einer Nadel verbunden ist. Durch das ständige Vorwärtsbewegen der Nadel wird die Farbe durch die Nadel ca. 1 mm tief in die Haut eingestochen. In der Haut werden die kleinsten Pigmentpartikel gleich von der Lymphe und vom Blut abtransportiert. Im Gegenteil dazu bleiben die grösseren Partikel fest in der Haut verankert. Die Grösse der Pigmentkristalle und ihre Unlöslichkeit in Wasser und Gewebeflüssigkeit ermöglichen den Verbleib in der oberen Hautschicht.
Laserbehandlung zur Tattooentfernung, wie oftl und wie lange?
Die Tattooentfernung mittels Laser ist leider nicht mit einer Sitzung erledigt. Es sind immer mehrere Behandlungen notwendig. Oft ist nach der ersten Behandlung kein Effekt zu sehen, besonders, wenn das Pigment sehr dicht angeordnet ist. Die Anzahl der Behandlungen sowie die Dauer sind von vielen Faktoren abhängig und lassen sich sogar von einem erfahrenen Laserspezialisten nicht definitiv im Voraus festlegen. Folgende Faktoren beeinflussen die Anzahl und die Dauer der Behandlung:
- Art der Pigmentplatzierung
- Verwendete Farbe
- Tiefe der Pigmentplatzierung
- Qualität des Tattoos
- Grösse der Tätowierung
- Konsequenz und Regelmässigkeit der Behandlungen
- Reaktionsfähigkeit des Immunsystems
- Art der Nachbehandlung
- Technische Einstellungen der Laser
- Hersteller und Marke der Laser
Nach den Richtlinien sollten nicht mehr als ca. 300 cm2 der Körperoberfläche gleichzeitig mit dem Laser behandelt werden, ansonsten ist die Infektionsgefahr zu gross. In der Regel benötigt man 6 – 15 Laserbehandlungen. Nur einige Laien-Tattoos können mit weniger Sitzungen entfernt werden. Die Mehrzahl der Sitzungen hat mit dem Prinzip der selektiven Thermolyse zu tun, respektive wird bei jeder Behandlung ein Teil des Pigments zersplittert. Das Immunsystem benötigt aber Zeit, um die zertrümmerten Teile des Pigments abzutransportieren. Nur danach ist für den Laser der “Weg“ auf das restliche Pigment wieder frei und er kann den nächsten Pigmentabschnitt zertrümmern. Die Tätowierung wird dadurch nach jeder Sitzung blasser, sie verschwindet.
Entfernung von Time-Tattoos und Permanent-Make-Up
In unseren Zentren werden auch Time-Tattoos und Permanent-Make-Ups entfernt oder korrigiert. Die Time-Tattoos sind oft durch die Farbmenge geprägt und manchmal schwieriger zu entfernen. Die Farben in den Permanent-Make-Ups und in den Time-Tattoos sind oft unstabil und können bei der Behandlung immer wieder Farbumschläge produzieren. Z. B. kann aus rot und braun schwarz entstehen und aus schwarz eine andere Farbe. Die neu entstandenen Farben lassen sich viel schwieriger entfernen als die Ursprungsfarbe. Wir führen immer eine Probebehandlung an einem kleinen Areal durch, um solche Probleme zu vermeiden.
Eine gelungene Tattooentfernung bleibt für immer, es kann kein neues Tattoo an der behandelten Stelle von sich alleine wieder entstehen.
Sind während der Tattooentfernung Schmerzen zu erwarten
Die Behandlungen mit dem Q-Switch-Laser sind schmerzhaft, sie werden allerdings von verschiedenen Personen unterschiedlich stark empfunden. Es hängt von der zu behandelnden Körperstelle und dem Schmerzempfinden des Patienten ab. Man kann den Schmerz etwa vergleichen mit dem Schnippen eines Gummibandes gegen die Haut. Manche Patienten beschreiben den Schmerz als geringer als bei der Tätowierung, andere empfinden ihn als stärker. In unseren Zentren werden die Tätowierungen ausschliesslich in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) behandelt. Dies ermöglicht eine komplett schmerzfreie Behandlung und eine effektive (energiereiche) Einstellung der Laser, was im Endeffekt die Anzahl der Behandlungssitzungen und somit die Kosten reduziert. Nach der Behandlung ist die Empfindung nahezu mit einem Sonnenbrand zu vergleichen. Die behandelten Areale sollten mindestens 10 – 15 min. lang gekühlt werden, z. B. mit Gelkissen.
Kosten der Behandlung
In der Regel werden die Kosten einer Tattooentfernung von der Krankenversicherung nicht übernommen. Es gibt natürlich Ausnahmen, wie z. B. Schmutztätowierungen, die durch Unfälle wie Feuerwerkskörper entstanden sind. Die Kosten für diese Entfernung können evtl. durch die Haftpflichtversicherung des Verursachers übernommen werden. Manche privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für die Laserbehandlungen der Schmucktätowierungen, sind dazu aber nicht verpflichtet. Eine psychische oder berufliche Beeinträchtigung sind für die Krankenkassen keine Gründe, die Kosten zu übernehmen. Man muss davon ausgehen, dass die Kosten vom Patienten selber getragen werden müssen.
Gütegeschaltete Laser für die Tätowierungsentfernung sind extrem teuer in der Anschaffung und im Unterhalt. Regelmässige Wartungen und sicherheitstechnische Kontrollen sind gesetzlich vorgeschrieben. Die Kosten einer Lasersitzung beginnen - je nach Grösse des Tattoos - bei etwa 200 CHF pro Sitzung. Bei grösseren Tattoos können aber durchaus Kosten in mehrfacher Höhe entstehen. Bei Profitätowierungen sind in der Regel 8 - 12 Sitzungen notwendig, bei Laientattoos sind meist zwischen 4 und 8 Sitzungen ausreichend. Sollte man Ihnen die Behandlung wesentlich günstiger anbieten, wird wahrscheinlich nicht mit einem gütegeschalteten Laser gearbeitet - mit entsprechend schlechterem Ergebnis.
Risiken und Nebenwirkungen
Während und nach der Behandlung kann es zu Schwellungen und Rötungen kommen, des Öfteren sind auch Bildungen von feinen Krusten zu sehen. Bei sehr starker Reaktion kann es sogar zur Blasenbildung kommen. In seltenen Fällen zeigen sich Hell- oder Dunkelfärbungen der behandelten Areale. Infektionen (durch Bakterien oder Herpes-Viren) sind extrem selten, in der Literatur aber doch beschrieben. In der Regel ist die Laserbehandlung narbenlos. Eine grosse Rolle für die besten Ergebnisse spielen die Erfahrung des Laseranwenders und das verantwortungsvolle Verhalten des Patienten vor und nach dem Eingriff. Es ist sehr wichtig, Sonne und Solarium vor und nach der Behandlung konsequent zu meiden. Damit werden Flecken (helle und dunkle) ausgeschlossen.
Um Blutergüsse zu vermeiden sollten blutverdünnende Medikamente wie Aspirin, Plavix u. ä. mind. 10 Tage vor dem Eingriff in Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Das Narbenrisiko an sich wird in diesem Fall nahe zu auf Null minimiert. In den Tagen von der Behandlung bis ca. zwei Wochen danach sollten die behandelten Stellen trocken und sauber gehalten werden. Duschen ist möglich. Saunieren und Schwimmen sind nicht zu empfehlen. Sehr gute Wirkung erweisen pflegende Cremen. Das bringt eine infektionsfreie Abheilung und dementsprechend gute ästhetische Ergebnisse. Infektionen können zu Narbenbildungen führen.
Es kann passieren, dass nach der Tattooentfernung eine helle Nachbildung des Tattoos entsteht (Hypopigmentierung). Dies kommt zu Stande, wenn das Pigment der Haut (braune Farbe) ungewollt mit entfernt wird. Dieser Effekt lässt sich schwer beeinflussen weil das das Tätowierungspigment in der Haut immer unter den Hautzellen liegt, die das natürliche braune Hautpigment bilden. Es ist daher sehr wichtig, die Haut bis zum Ende der Laserbehandlung vor der Sonne und dem Solarium (UV-Strahlen) zu schützen. Je weniger braun die Haut ist, desto besser und leichter geht das Laserlicht durch die Pigmentzellen ohne diese beeinflusst zu haben. Der beste UV-Schutz ist ein Pflaster oder die Bekleidung. Bei gebräunter Haut steigt das Risiko unerwünschter Hypopigmentierungen nach der Laserbehandlung rasant. Die unerwünschten Hellverfärbungen (Hypopigmentierungen) sind in der Regel von vorübergehender Natur. Die Hyperpigmentierungen (Dunkelfärbungen) sind im Vergleich zu den Hypopigmentierungen viel seltener und meistens an den Innenseiten der Unterarme zu finden.
Sollte trotz aller Vorsichtsmassnahmen nach der Tattooentfernung doch eine Hypopigmentierung entstehen, muss man nur abwarten. Der behandelte Bezirk wird durch die Auswanderung von Pigmentzellen aus den Haarwurzeln innerhalb von einigen Jahren wieder die normale Farbe zurückgewinnen. Allerdings ist Vorbeugung die beste Lösung. Man soll erst dann mit der Behandlung beginnen, wenn die Haut die Sommerbräune komplett verloren hat und blass geworden ist. Nach Abschluss der Behandlung kann die Haut problemlos wieder braun werden.
Ladenlokale mit Laser- eine Gefährdung der Patienten
Ladenlokale mit grosser Werbung an den Fenstern: "Tattooentfernung, Laserenthaarung" mit Blitzlampe oder Lasergerät sind ein neues Phänomen. Es handelt sich dabei oft um Frisörstudios oder Kosmetiksalons mit Blitzlampengeräten. Sie nützen dabei eine - noch - bestehende Lücke der Medizingesetze: Laser und Blitzlampen in Laienhand sind bisher nicht verboten, solange nicht damit "operiert" wird. Dabei gelten paradoxerweise all die strengen Regeln, die ein Arzt beim Lasern beachten muss für Laien beim Betrieb der Geräte nicht –schlimmer noch, es gelten überhaupt keine Regeln, da der Gesetzgeber diese Situation schlicht "übersehen" hat.
Heutzutage kann sich jedermann eine Blitzlampe für ca. 20 000 – 40 0000 CHF kaufen und die Tattooentfernung anbieten. Die Lasergeräte und Blitzlampen der Ärzte sind übrigens deutlich leistungsfähiger und mindestens doppelt bis dreimal so teuer. Natürlich sind die Risiken der Behandlung nicht geringer, sondern höher, denn die meisten Verkäufer und Anwender in diesen Geschäften haben keine medizinische Ausbildung; sie wurden in wenigen Stunden zu "Experten" geschult. Welche Hygieneregeln werden eingehalten? Wer beurteilt Muttermale im Tattoo? Ist das Tattoo überhaupt zum Lasern geeignet - oder wären andere Methoden besser? Wer behandelt Komplikationen? Wie behandelt man eine Verbrennung oder Narbe? Was passiert, wenn der "Kunde" einen Kollaps erleidet? Wäre ein anderes Laser- oder Blitzlampengerät nicht besser geeignet? Was ist mit den Schmerzen während der Behandlung? Gibt es eine ausreichend hohe Haftpflichtversicherung für den Fall eines Behandlungsfehlers? Bildet der Inhaber sich permanent weiter, um auf dem neuesten medizinischen Stand zu sein? Weiterhin sind solche Behandlungen meist nicht einmal kostengünstiger als Therapien beim Profi-Arzt, da dieser mit wesentlich leistungsfähigeren Geräten arbeitet, die nicht an Laien vertrieben werden.
Verhalten nach der Laserbehandlung
Die behandelten Hautareale sollten die ersten 3 – 5 Tage sehr vorsichtig mit pflegenden Mitteln gewaschen und eingecremt werden. Danach darf man wieder warmes Wasser und die Dusche benutzen. Beim Abtrocknen sollten die behandelten Stellen besonders vorsichtig abgetupft werden. Feuchtigkeitsspendende Cremen sind besonders zu empfehlen. Alle Make-Up-Arten sind erlaubt. Die Blasen und Krusten sollten besonders vorsichtig behandelt und nicht abgekratzt werden. Am besten zeigt man diese dem behandelnden Arzt. Die ersten 6 – 12 Wochen nach der Lasertherapie ist die Haut noch stark sonnenempfindlich und bedarf eines ausgesprochen guten Sonnenschutzes (Schutzfaktor 50, am besten mineralisch).
Arbeitsfähigkeit nach der Laserbehandlung
Nach der Laserbehandlung ist die Haut in der Regel zuerst weiss, dann gerötet. Es kann in einzelnen Fällen sogar zur punktförmigen oder blasigen Ablösung kommen. Dies ist natürlich gut sichtbar. Befindet sich das behandelte Tattoo unter der Kleidung- kein Problem. Sollte es sich an den Händen oder im Gesicht befinden, ist eine etwaige Ausfallszeit von 2 – 3 Tagen einzuplanen um unangenehme Fragen zu vermeiden. Ein Schorf fällt nach 1 – 2 Wochen von sich aus ab und darf auf keinen Fall vorzeitig entfernt werden.
Nach der Laserbehandlung kann man problemlos Auto fahren wenn keine Beruhigungs- oder Schmerzmittel verwendet worden sind. Örtliche Betäubungen beeinflussen das Auto fahren nicht. Im Falle einer Laserbehandlung an den Augen, z. B. bei Permanent-Make-Up-Entfernung, kann eine leichte Lidschwellung das Führen eines Fahrzeuges geringfügig beeinträchtigen.
Kontraindikationen für die Tattoo-Entfernung mittels Q-Switch-Laser
Schwangere und stillende Frauen sollten nicht behandelt werden. Es gibt keine wissenschaftlichen Daten, die auf eine Schädigung des Embryos oder eine Farbkonzentration in der Muttermilch hinweisen. Es ist aber völlig unproblematisch, die Behandlung für diese Zeit zu unterbrechen, die Endergebnisse werden dadurch nicht beeinträchtigt. Dadurch, dass die Laserstrahlen nur wenige Millimeter in die Haut eindringen, wirken sie nicht negativ auf die inneren Organe oder auf ein ungeborenes Kind.
Es gibt eine wichtige Kontraindikation für die Tattooentfernung mittels Q-Switch-Laser: Wenn eine Kontaktallergie auf ein Farbpigment nachgewiesen ist. Bei der Laserbehandlung kann es nur schlechter werden und eine allergische Reaktion kann sich auf den ganzen Körper ausweiten.
In diesem Fall kann nur ein erfahrener Dermatologe den Fall beurteilen und dementsprechend andere Therapieoptionen wie z. B. eine Erbium-YAG-Laserbehandlung oder eine operative Entfernung des Tattoos mit Haut-Verschiebeplastik in Erwägung ziehen. Damit wird die Zerstreuung des Pigmentes verhindert.
Ein gelasertes Areal kann nach 6 Monaten erneut problemlos auf Wunsch des Patienten tätowiert werden.
Die Laserstrahlen haben mit radioaktiven Strahlen nichts gemeinsam
Verschiedene Lasersysteme werden in der Dermatologie seit Jahren angewendet. Es wurde nie eine dauerhafte Schädigung der Haut wie ein Radioderm nach der Laserbehandlung beobachtet. Es handelt sich um komplett unterschiedliche Energiearten und Wellenlängen. Langzeitnebenwirkungen können mit einer 100%igen Sicherheit, auf Grund der physikalischen Eigenschaften der Laserwellen, ausgeschlossen werden, wenn die Behandlung von einem erfahrenen Facharzt durchgeführt wurde.
In den Händen von Laienanwendern können sich aber z. B. entfernte Muttermale später als bösartig erweisen.
Dr. (VAK Moskau) med. Vadym Volpov
Facharzt FMH Dermatologie & Venerologie, Phlebologie SGP,
ästhetische Chirurgie (A), Lasermedizin SGML