In der letzten Zeit kommen zwecks Tattoo-Entfernung immer wieder neue Verfahren auf den Markt, die auf ähnlichen Prinzipien basieren. Wie bei dem Tätowieren werden mit Hilfe von Nadeln, Luft, und anderen Substanzen spezielle Chemikalien in die Haut eingebracht, (gespritzt, gestochen oder eingeschossen). Es handelt sich meistens um Säuren oder Enzyme. Diese Substanzen lösen in der Haut eine Entzündung aus mit einer Wundbildung. Über diese Wunde scheidet der Körper Wundsekret incl. Pigment aus. In der Fachsprache nennet man das trans epidermal pigment release: TEPR. Diese Verfahren werden oft als die beste Lösung angepriesen und beworben. Allerdings kommt in der Tat keine dieser Methoden auch nur annähernd an die Wirksamkeit und Sicherheit einer Laserbehandlung. Das Nebenwirkungsprofil ist breit und umfasst eine unvollständige Entfernung des Tattoos, Narbenbildung, Wundheilungsstörungen, Pigmentstörungen, Entzündungen oder Schattenbildungen. Die Abheilungsdauer beträgt bei der TEPR 4 – 12 Wochen, was mehrfach länger ist als bei Laserbehandlungen. Man benötigt ebenfalls viel mehr Sitzungen.

Alternativen der Tattooentfernung

Die Medizingeschichte kennt viele Versuche und bis vor einigen Jahren keine zuverlässige Methode, das Pigment des Tattoos aus der Haut zu entfernen. Seit mehreren Jahrzehnten versuchen die Menschen die Tattoos mit chemischen Verfahren zu bekämpfen. Zum Beispiel wurde die Haut mit einer Mischung aus Knoblauchzehen und Kantharidin eingecremt, was zu einer massiven Entzündungsreaktion, stark und tief, führte, sodass das Tattoo selber zusammen mit der Haut vom Körper abgestossen wurde - man muss sich über die entstandenen Narben nicht mehr wundern. Einige Sträflinge, Seemänner, Soldaten, die sich als nicht schmerzempfindlich bezeichneten, haben sich die Tätowierungen abgekratzt oder heraus gebrannt. Dementsprechende Narben wurden als Zeichen von Mut, Schmerzunempfindlichkeit und Härte präsentiert.

Grundsätzlich ist von allen Selbstversuchen abzuraten: unnötige Schmerzen, hohe Infektionsgefahr und garantierte Narbenbildung sind bei allen unprofessionellen Entfernungen vorprogrammiert. Die Folgen einer Laien-Tattooentfernung können noch auffälliger, störender und unschöner sein als das ursprüngliche Tattoo.

Keine Garantie für eine vollständige Tattooentfernung

Wenn man vor der Tätowierung an eine spätere Entfernung des Tattoos denkt, sollte man sich nie tätowieren lassen. Die Tätowierung soll als ein lebenslanger Körperschmuck betrachtet werden. Es gibt keinen Laserspezialisten, der Ihnen eine Garantie über eine vollständige Tattooentfernung geben kann. Schwarze, blaue, grüne und rote Farben in Tattoos lassen sich am einfachsten entfernen. Aber auch sie können in einigen Fällen Probleme wie unvollständige Entfernung oder Farbumschläge bereiten. In der Werbung im Internet, auf Demobildern werden verständlicherweise nur die besten Ergebnisse präsentiert. Natürlich diskutieren die Experten nur in engen Kreisen über die Misserfolge und Probleme. Bei den neuen, professionellen Farbmischungen, die beim Tätowieren angewendet werden, kann man keine definitiven Vorhersagen über die Entfernung des Tattoos treffen. Dafür benötigt man eine Probebehandlung, die gratis angeboten werden sollte. Mit dieser kann man feststellen, wie die Farbe auf die Laserbehandlung reagiert. Generell ist festzustellen, dass sich dunklere Farben besser entfernen lassen als bunte und helle. Grundsätzlich soll man keine Garantie auf eine vollständige Tattooentfernung geben, wobei eine 95%ige Wahrscheinlichkeit der Entfernung in den meisten Fällen möglich ist. Ein höherer Titangehalt der Farbe oder eine erhöhte Pigmentdichte sowie eine zu tiefe Platzierung der Tattoofarbe in der Haut sind für Pigmentreste nach der Behandlung verantwortlich.


Dr. (VAK Moskau) med. Vadym Volpov

Facharzt FMH Dermatologie & Venerologie, Phlebologie SGP,
ästhetische Chirurgie (A), Lasermedizin SGML