Lasertherapie

Die Lasertherapie wird als Methode der Wahl für die Tattooentfernung anerkannt. Dermatologen wenden diverse Lasersysteme wie den gütegeschalteten (Q-Switch) Laser: ND-YAG, Rubin, Alexandrit, KTP Langgepulster Erbium-YAG und CO2-Laser. Blitzlampen (sind keine Laser, werden aber oft als „Lasergerät“ beworben) werden ab und zu auch dafür eingesetzt. Alle Laser arbeiten sauber, sicher und relativ schmerzarm.

Cover-Up

Dabei werden die alten Tattoos, bzw. Teile von alten Tattoos erneut übertätowiert, überarbeitet oder in ein anderes Tattoo eingebunden. Das kann aber auch mit Laserbehandlung kombiniert werden, wenn ein Teil des alten Tattoos mit dem Laser entfernt wird und der Rest übertätowiert wird.

Diathermie

Bei diesem Verfahren werden hoch frequente Ströme angewendet, die durch die Haut und die Farbpigmente geleitet werden. Dabei wandelt sich die Stromenergie in Wärme um. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Verbrennung der oberen Hautschicht mit hoch frequentem Strom. Bei der Heilung nach der Behandlung werden die toten Hautzellen und Pigmente zur Oberfläche abgestossen. Darunter wächst gesunde Haut nach. Bei unprofessioneller Anwendung kommt es oft zur Narbenbildung und zu Infektionen, diese sind gut vergleichbar mit der Entfernung von Tätowierungen mit offener Flamme. Es gibt aber auch Vorteile, z. B. sprechen alle Farben der Tätowierung auf die Diathermie an. Zu den Nachteilen dieser Methode gehören ein höheres Narbenrisiko und Infektionen, weiterhin ist sie sehr schmerzhaft.

Waterjet-Cutting

Dies ist eine relativ neue Methode, die selten in einigen Kliniken unter Vollnarkose angewendet wird. Man benutzt einen fein eingestellten „scharfen“ Wasserstrahl wie ein Messer und spült die Tätowierung aus der Haut aus. Zu den Vorteilen gehören das Ansprechen auf alle Farben und die Möglichkeit der Behandlung von sehr grossen Tattoos. Als Nachteil zeigen sich eine ausgeprägte Narbenbildung sowie höhere Kosten.

Exzision

Die operative Entfernung wird bei kleineren Tätowierungen, wenn der Laser nicht zur Verfügung steht, angewendet. Es ist eine Operation, die natürlich mit einer grösseren oder kleineren Narbenbildung verbunden ist. Dabei werden verschiedene Defektverschluss-Techniken aus der Dermato-Chirurgie angewendet. Dazu gehören Hautverschiebeplastiken, Hauttransplantate oder Hautverpflanzungen. Natürlich wird das Tattoo bei dieser Methode in einer Sitzung komplett entfernt.

Dermabrasio

Diese Möglichkeit ist bereits gut etabliert und wurde früher, vor der Zeit des Lasers, in dermatologischen Kliniken oft angewendet. Es handelt sich um einen chirurgischen Eingriff, der in der Regel in Vollnarkose durchgeführt wird, er soll aber von einer kosmetischen Mikrodermabrasion vollständig abgegrenzt werden. Bei dieser Methode ist ebenfalls ein erhöhtes Narbenrisiko und eine mögliche unvollständige Entfernung zu erwarten. Dermabrasio wird hauptsächlich bei Schmutztätowierungen und nicht bei normalen Tattoos angewendet. Es ist eine sehr gründliche Methode.

Laserabtragung mit dem Erbium-YAG oder CO2-Laser

Die CO2- und Erbium-YAG-Laser haben sich in der operativen und ästhetischen Dermatologie seit Jahren gut etabliert. Mit diesen Systemen kann man verschiedene Hautveränderungen wie Warzen, gutartige Pigmenttumore, Falten, Pigmentflecken sowie Tattoos entfernen. Diese Systeme sind vom Prinzip her sehr ähnlich und unterscheiden sich mehr oder weniger durch die Wellenlängen. Beide sind auf Wasser als Chromophor im Gewebe gerichtet. Der Laser arbeitet ganz präzise und trägt die oberflächlichen Hautschichten ab. Dieser Eingriff erfolgt blutungsfrei. Deswegen werden die oben genannten Lasersysteme oft bei der Faltenbehandlung angewendet. Bei der Tattoobehandlung mit dem Erbium-YAG oder CO2-Laser werden die gefärbten Hautschichten mit dem Laserstrahl verdampft ohne grössere Temperaturbelastung. Im Unterschied zu den klassischen „Tattoo-Lasern“ werden bei diesen Systemen auch die oberen Hautschichten, die auf den gefärbten liegen, abgetragen.

Die klassischen „Tattoo-Laser“ wie Q-Switch Rubin- oder ND-YAG-Laser beschädigen die oberen Hautschichten nicht und reduzieren damit das Narbenrisiko. Die Arbeit mit dem Erbium-YAG oder CO2- Laser ist viel präziser und sicherer als mit Schleifgeräten (Dermabrasio) oder Chemikalien. Diese Art der Tattooentfernung sollte nicht bei der Entfernung der klassichen Tattoos angewendet werden. Sie ist nicht mit den klassischen Laser für die selektive Photothermolyse zu verwechseln. Die Narbengefahr bei CO2- und Erbium-YAG-Lasern ist erhöht.


Dr. (VAK Moskau) med. Vadym Volpov

Facharzt FMH Dermatologie & Venerologie, Phlebologie SGP,
ästhetische Chirurgie (A), Lasermedizin SGML